In diesem Artikel erfahren Sie, warum es sinnvoll sein kann, Kräuter einzufrieren. Da aber Kraut ist nicht gleich Kraut ist, schauen wir uns genau an, was man alles beim Einfrieren dieser Kräuter beachten muss:
Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Minze, Koriander, Dill, Bärlauch, Rosmarin, Salbei.
Kräuter einfrieren – warum eigentlich?
Mit Kräutern ist es so wie mit allen Pflanzen: draußen in der Natur wachsen sie genau dann, wenn ihre Saison ist – und nicht, wenn wir gerade Lust auf einen Mojito oder Bärlauch-Spaghetti haben. Wenn sie dann aber einmal wachsen, dann gerne auch in rauen Mengen. Wenn Sie Ihre Kräuter im eigenen Garten oder auf dem Balkon ziehen, wissen Sie das eh schon alles. Wenn Sie die Kräuter immer im Supermarkt kaufen, denken Sie vielleicht nicht so sehr darüber nach, wo sie denn genau herkommen. Nun, außerhalb der Saison mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Gewächshaus. Das ist nicht sonderlich ökologisch und teuer ist es auch.
Wenn Sie also das ganze Jahr über mit frischen Kräutern würzen wollen, ohne die Umwelt zu belasten, dann frieren Sie diese einfach ein. Das geht ganz einfach.
Aber Obacht: Kraut ist nicht gleich Kraut!
Je nach Beschaffenheit, können einzelne Blätter, einzelne Blätter mit ihren Trieben oder auch ganze Zweige oder Sträuße eingefroren werden. Auf jeden Fall funktioniert es klein gehackt bzw. geschnitten, aber mehr dazu später. Für ganz Eilige hier schon einmal die Übersicht:
So wird’s gemacht
Kräuter zuerst gründlich waschen und trocknen
Sämtliche Kräuter müssen erst einmal gründlich unter fließendem kalten Wasser gewaschen werden. Danach werden sie sanft, aber gründlich abgetrocknet. Das geht entweder mittels Küchentüchern oder auch mit einer Salatschleuder.
Wie sollen die Kräuter später verwendet werden?
Schon beim Einfrieren sollte man sich überlegen, wie man die Kräuter später einmal verwenden möchte, z.B.
- in kleineren Portionen zum Würzen oder
- in ganzen Blättern zum Garnieren von Cocktails
Danach richtet sich dann, wie man die Kräuter einfriert
- ganz oder zerkleinert und
- in welchen Behältnissen
Kräuter „im Ganzen“ einfrieren
Außer Dill und Schnittlauch kann man alle hier aufgeführten Kräuter „im Ganzen“ einfrieren. Das bedeutet je nach Pflanze aber etwas anderes:
- Ganze Blätter: Basilikum, Koriander, Bärlauch und Salbei
- Ganze Sträuße: Petersilie
- Ganze Triebe: Minze
- Ganze Zweige: Rosmarin
Ganze Blätter (Basilikum, Koriander, Bärlauch, Salbei)
Basilikum- und Koriander-Blätter müssen außerdem vor dem Einfrieren noch blanchiert werden. Dazu stellen Sie sich eine Schüssel mit Eiswürfeln, einen Topf kochendes Wasser und einen Schaumlöffel bereit. Die einzelnen Blätter dann jeweils mit dem Schaumlöffel ca. 10 Sekunden (Basilikum) bzw. 20 Sekunden (Koriander) in das kochende Wasser eintauchen und dann sofort in die Schüssel mit den Eiswürfeln geben. Dadurch wird die Konsistenz der Blätter etwas weicher und sie behalten ihre kräftige grüne Farbe.
Nach dem Auskühlen müssen die einzelnen Blätter einzeln auf einer Platte drapiert und im Tiefkühler angefroren werden. Erst danach können sie in Menge in eine Gefrier- oder Vakuumbeutel verpackt dauerhaft in den Tiefkühler. Wenn wir diesen Schritt überspringen würden, hätten Sie statt einzelner Blätter leider nur einen massiven Eisklotz.
Wie man sieht, ist diese Methode bei ganzen Blättern etwas aufwendiger. Die ganzen Sträuße, Triebe oder Zweige hingegen kann man nach dem Waschen und Trocknen direkt in den Gefrierbeutel geben. Und für Basilikum, Koriander, Bärlauch und Salbei bleibt uns ja auch noch die Eiswürfelmethode…
Portioniert einfrieren – in Wasser- oder Olivenöl-Würfeln
Alle Kräuter kann man auch kleinschneiden und in kleine Portionen abfüllen. Dazu eignen sich hervorragend Eiswürfelbehälter oder sonstige kleine Gefrierboxen.
Wie immer nicht das Waschen vergessen und braune Teile entfernen. Danach entweder klein schneiden oder in Küchenmaschine, Mixer oder Smoothie-Maker zerkleinern.
Je nach späterem Verwendungszweck werden nun die Einwürfel-Fächer mit Kräutern und wahlweise Wasser oder Olivenöl aufgefüllt. Die kleinen Fächer nur zu ca. drei Vierteln füllen, denn die Mixtur dehnt sich aus! Die Menge des Olivenöls können Sie nach Gusto variieren: je weniger Olivenöl, desto intensiver später der Kräutergeschmack.
Tipp: Bitte das Beschriften nicht vergessen, denn in gefrorenem Zustand schaut alles gleich aus. Notieren Sie einfach die Art des Gefrierguts und das Datum.
Sonderfall Schnittlauch: Beim Schnittlauch zum Zerkleinern bitte kein Messer verwenden, das würde die Stängel quetschen und so für einen bitteren Geschmack sorgen. Stattdessen verwenden Sie bitte eine scharfe Küchenschere und zerschneiden die Stängel in kleine Röllchen.
Aufgetaut oder gefroren verwenden?
Die spätere Verwendung beim Kochen ist recht unkompliziert. Ja nach Art des Einfrierens gehen Sie wie folgt vor:
- Ganze Sträuße (Petersilie) oder Bündel (Koriander)
Hier brechen Sie einfach die gewünschte Menge an Kräutern in gefrorenem Zustand ab (der Rest wandert zurück in den Tiefkühler) und geben sie unaufgetaut zum Kochgut hinzu. - Ganze Blätter
Diese müssen vor dem Verarbeiten aufgetaut werden, am besten schonend über Nacht im Kühlschrank. - Kräuterwürfel – Wasser
Die Kräuterwürfel einfach gefroren zum Essen geben und mitgaren. - Kräuterwürfel – Öl
Diese müssen vor dem Verarbeiten aufgetaut werden, am besten schonend über Nacht im Kühlschrank.
Wie lange sind die eingefrorenen Kräuter haltbar?
Der Geschmack geht nach und nach verloren, daher sollten Sie Ihre eingefrorenen Kräuter innerhalb von 12 Monaten aufbrauchen.