Das Vakuumieren von Flüssigkeiten und feuchten Lebensmitteln wie z.B. Suppen, Currys, Chili con carne ist gar nicht so einfach: die Luft entweicht zwar schneller als Flüssigkeiten aus dem Beutel, aber gegen Ende des Vorganges wird es dann oft knapp. Der Bereich der Schweißnaht wird feucht, was dazu führt, dass die Naht nicht perfekt dichthält und das Vakuumiergerät verschmutzt wird.
Verlässliches Vakuum durch trockene Ränder
Damit das Vakuum hält, achten Sie bitte unbedingt auf eine saubere, fettfreie und trockene Schweißnaht. Wichtig dabei ist, dass der Vakuumbeutel dort, wo Sie ihn verschweißen möchten, komplett frei von Flüssigkeit und Beutelinhalt ist. Das bedeutet auch, dass Sie den unmittelbaren Bereich der Schweißnaht nicht berühren sollen.
Hier ein paar Tipps, wie das Vakuumieren von Flüssigkeiten tatsächlich zuverlässig funktioniert. Die folgenden 5 Tipps lassen sich zum Teil auch kombinieren.
Tipp 1: Beutel in Beutel
Füllen Sie das flüssige Vakuumiergut zuerst in einen haushaltsüblichen Gefrierbeutel oder Folienbeutel und verknoten diesen nur ganz leicht. Danach geben Sie diesen verknoteten Gefrierbeutel in den Vakuumbeutel, wobei das leicht verknotete Ende in Richtung Boden des Vakuumbeutels zeigen sollte. Mit der Hand drücken Sie dann etwas an und vakuumieren wie gewohnt.
Tipp 2: „Freeze first“ – an in die Tiefkühlung
Frieren Sie das Vakuumiergut zuerst ein (oder auch nur „an“). Das kann bereits im Vakuumbeutel stehend in der Tiefkühlung geschehen, wobei Sie bitte darauf achten, dass kein größerer Lufteinschluss im Vakuumiergut passiert. Dann vakuumieren Sie den Beutelinhalt.
Diese Methode hat praktisch 100% Erfolgsgarantie, allerdings ist sie die zeitaufwändigste (und damit leider zumindest für die Ei-Rezepte ungeeignet).
Über Gefrierbrand brauchen Sie sich übrigens keine Gedanken zu machen, da wir zwischen dem Einfrieren und Vakuumieren keine unnötige Zeit verstreichen lassen.
Tipp 3: Küchenpapier
Geben Sie das feuchte Lebensmittel auf ein Küchenpapier. Dieses saugt die überschüssige Flüssigkeit auf und kann ggf. mit in den Vakuumbeutel eingeschlossen und dann eingefroren werden. Variante: Mit einem Streifen Küchenpapier können Sie den Beutel innen quer „absperren“, also quasi eine Barriere für Flüssigkeiten errichten.
Tipp 4: Zweite (oder weitere) Schweißnaht
Eine zweite Schweißnaht ist bei Flüssigkeiten oder feuchtem Beutelinhalt fast unabdingbar. Auch wenn Ihr Gerät eine doppelte Schweißnaht beherrscht, so verschweißen Sie doch ein weiteres Mal im „trockenen“ Bereich, um auf Nummer sicher zu gehen.
Tipp 5: „Gefälle“
Stellen Sie den Vakuumierer etwas erhöht auf, etwa auf einem dicken Schneidbrett. Der Beutel mit dem Vakuumiergut bleibt „unten“. Dieses Gefälle wirkt oft Wunder, da es die Flüssigkeit trotz des Unterdrucks kaum überwinden kann.
Ihr Vakuumiergerät
Lernen Sie Ihren Vakuumierer kennen! Testen Sie bei Geräten mit manueller Bedienung, wann Sie den Vakuummiervorgang abbrechen müssen, um ein Vordringen von Flüssigkeiten in den Bereich der Schweißnaht oder der Vakuumkammer zu verhindern. Nutzen Sie „Pulsmodus“ oder Spezialventile (bei manchen Herstellern auch nachrüstbar), um eine Begrenzung des Unterdrucks zu erreichen.
Feuchte Lebensmittel | Flüssigkeiten | |
Beutel in Beutel | + | + |
Freeze First | ok | + |
Küchenpapier | + | – |
weitere Schweißnaht | + | + |
Gefälle | ok | + |
(+ gut geeignet / ok: geeignet / – nicht geeignet)